Obermässing, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

In einem ruhigen Tal zwischen Greding und Hilpoltstein, in der Nähe der A 9, liegt das 700 Einwohner zählende Dorf. Die Pfarrkirche ist ein frühgotischer Bau aus der Zeit um 1280, der im 17. Jahrhundert unter Leitung des im Ort lebenden und ursprünglich aus Graubünden stammenden Maurermeisters Johann Baptist Camesino umgebaut wurde. Der schlanke Turm prägt das Ortsbild und wurde, ebenfalls von Camesino, um 1700 zu seiner heutigen Höhe aufgestockt. Wer würde vermuten, dass in diesem Turm eines der wohl glockenreichsten Stahlgeläute Bayerns hängt? Erbaut wurde
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7-stimmiges Geläute: b°-des'-es'-f'-ges'-as'-b'
Die sieben Glocken wurden 1948 beim Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation in V12-Rippe gegossen als Ersatz für das im Jahr zuvor hergestellte, ursprünglich 8-stimmige Geläute (a°-c'-d'-e'-f'-g'-a'-c'') in Sekundschlagrippe, welches aber wegen mangelhafter Klangqualität und fehlerhafter Schlagtonlinie abgelehnt wurde.

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Ein eindrucksvolles Geläute in einer seltenen Disposition mit Halbtonschritt, wodurch praktisch alle wichtigen Tonmotive enthalten sind. Die große Glocke entwickelt trotz massiver Kröpfung einen ansprechenden Klang. Sie ist - von den Abmessungen her - die größte Glocke im Bistum Eichstätt. Unter den tontiefsten Geläuten im Bistum Eichstätt nimmt dieses den dritten Platz nach dem Eichstätter Dom und der Klosterkirche Plankstetten ein. Das Geläut hängt auf insgesamt vier Etagen im Turm. Alle Glocken läuten an gekröpften Jochen.